Die Technik ist auf dem Vorsprung. Was so simpel und logisch klingt, hat jedoch Auswirkungen auf sämtliche Bereiche unseres Lebens, Alltags und Freizeitverhaltens. Es gibt keine Branche, die nicht ohne die Entwicklung von neuen Algorithmen, digitalen Add Ons oder alternative Welten im virtuellen Raum funktioniert. Der Lieblingssport der Deutschen ist dabei keine Ausnahme: Die Virtual Bundesliga wächst rasant!
Seit 2012 ist VBL offizieller Bestandteil der Deutschen Fußball Liga. Zusammen mit dem Spielehersteller EA Sports, der für die jährliche Veröffentlichung des beliebten Spiels FIFA verantwortlich ist, wurde die Virtual Bundesliga gegründet. Grund für die digitale Alternative zum Spiel auf dem Platz war das immer stärker werdende Interesse an eSport-Veranstaltungen. Lange weigerten sich die Verbände, das digitale Zocken als offiziell anerkannte Sportart anzusehen, doch mittlerweile gibt es kaum einen Fußballverein, der sich nicht mit einem Team aus Gamern präsentiert.
Selbst gestandene Fußballer, die zuvor erfolgreich auf dem Platz kickten, wechseln nun ins virtuelle Fach. Der ehemalige Red Bull Leipzig-Spieler Diego Demme wechselte Sportschuhe gegen Controller ein und ist seit Oktober vergangenen Jahres im eSports-Kader seines Heimatvereins zu finden. Einen offiziellen Grund für den Wechsel gibt es nicht. Doch es scheint, als ob sich die Vereine der marketingrelevanten Wirkung bewusst werden und ihre Top-Spieler aus Werbezwecken in den eKader holen. Vor Red Bull verfolgte Eintracht Frankfurt eine ähnliche Strategie und setzte Torhüter Jan Zimmermann ebenfalls an die Konsole. Zum Einsatz in einem Spiel kam er allerdings nicht.
Modus und aktuelle Lage der Virtual Bundesliga
Seit dem Start vor 8 Jahren hat der VBL einige Änderungen und Konzeptanpassungen durchlaufen. Mit der Schaltung von vier Spielmodulen hat sich die Struktur der virtuellen Liga aber behauptet: VBL Open, VBL Club Championship, VBL Playoffs und das VBL Grand Final sind die Modi, in denen die Spieler gegeneinander antreten. Auf den jeweiligen Saisonsieger wartet der Meisterschaftstitel sowie ein Preisgeld. Der Sieger im aktuellen Grand Final wird Ende März in Köln ermittelt. Allerdings müssen sich Fans das Spektakel in diesem Jahr über Streaming Plattformen und digitale Anbieter anschauen. Aufgrund der aktuellen Lage wird die Veranstaltung ohne Zuschauer vor Ort durchgeführt.
Fans sollte dieser Umstand jedoch nicht aufhalten. Der Interessenzuwachs ist enorm und wird auch diese Krise überstehen. Für den Fußball hat sich die Gründung der VBL in diesem Moment ausgezahlt: Die Ausübungen der digitalen Matches sind weniger in Gefahr als die realen Spiele auf dem Rasen. Es ist eine wirtschaftliche Frage, die der VBL aktuell sehr gut abfedern könnte. Die Flexibilität der Technik macht es möglich.
Positive Auswirkung auf Image
Neben den wirtschaftlichen Aspekten gönnt sich der Fußball aber auch einen Imagewandel, der besonders die jüngere Zielgruppe anspricht. Zwar zählt Fußball zum Lieblingssport der Deutschen, doch sind 19,4 Prozent aller deutschen Fußball-Fans mit 50 – 59 Jahre die höchste Altersklasse. Alle anderen Altersgruppen bilden einen deutlich geringeren Prozentwert laut Statista. Durch Gründung der Virtual Bundesliga schafften es die Vereine, dem jungen Fußballfan eine moderne Einstiegsoption zu bieten. Auf diese Weise lassen sich neue Werbepartner finden, die auch den Kaufanreiz bei der entsprechenden Zielgruppe weckt. Für Werbekunden, Spieler und Konsumenten ist das eine Verjüngungskur, die profitabel und vielversprechend erscheint.
Fussball bleibt weiterhin beliebt
In Zeiten wo durch die aktuelle weltweite Pandemie eine verstärkte Nutzung des Internets gegeben ist, sind auch Online Spiele rund um den Sport sehr beliebt. Die Menschen haben notgedrungen mehr Zeit, so das neben der Tätigkeit selbst als Manager einen Fussballverein zu betreuen, auch das zusehen von Live-Sports events auf Streaming Plattformen wie Twitch oder Youtube, zum täglichen Zeitvertreib dazu gehören.