Der Markt für Sportwetten hat sich in den letzten Jahren sehr deutlich gewandelt. Nicht nur gibt es heute sehr viele Anbieter, sondern auch sehr viele Regularien. Die sind jetzt im Sommer 2021 in Kraft getreten und damit auch die letzte Phase des neuen Glücksspielstaatsvertrages. Der sieht auch klare Regeln vor, was die Werbung für Sportwetten anbelangt. Diesbezüglich gibt es derzeit Kritik an der Bild-Zeitung.
Die Kritik kommt unter anderem von Ulrich Mäurer. Der Bremer Innensenator kritisiert die Bild dafür, dass verherrlichend über Sportwetten berichtet wird. Nun ist es nicht unbedingt so, dass die Bild auch direkt einen Bonuscode beworben hat, aber scheinbar hat man doch auch auf das eigene Wettportal BildBet hingearbeitet. Der Presserat beschäftigt sich jetzt mit diesem Fall. Mehr zu den Umständen in diesem Artikel.
Artikel zu Sportwetten bei der Bild
Vor allem auf der Webseite der Bild-Zeitung gibt es viele Artikel, die sich regelmäßig mit Sportwetten beschäftigen. Doch worum geht es in diesen Artikeln? Meistens um verschiedene Sachen, jedoch oft geht es auch um Tricks und Tipps, wie man mit Sportwetten auch seinen Erfolg haben kann. Den Leser freut das zuweilen, allerdings kommt genau hier die Kritik ins Spiel. Laut Ulrich Mäurer, dem Innensenator von Bremen, werden zum einen mit diesen Artikeln die Sportwetten und deren Gefahren verharmlost, zum anderen wird damit Werbung betrieben. Der Werbevorwurf beruht vor allem darauf, dass die Bildzeitung auch ihr eigenes Wettportal betreibt.
Offene Werbung für Sportwetten ist in dieser Form nicht mehr erlaubt. Solche Werbung ist bei der Bild auch definitiv nicht zu sehen. Dafür aber redaktionelle Beiträge, die sich eben mit Sportwetten auseinandersetzen. Der Vorwurf ist, dass es sich dabei aber eigentlich nur um einen Deckmantel handelt, um die Werbung zu verschleiern. Immerhin herrscht Pressefreiheit, von der sich die Bild auch selbst geschützt sieht. Das Thema dürfte auch für die kommenden Jahre interessant sein, da auch weitere Medienkonzerne vorhaben, eigene Wettportale zu gründen. Auch ProSiebenSat.1 haben diesbezüglich schon eine eigene Marke.
Eine Frage für den Presserat
Letztendlich dürfte das eine Frage für den Presserat sein, der überprüfen muss, ob tatsächlich Richtlinien verletzt werden. Immerhin herrschen seit dem 1. Juli 2021 strengere Regeln in Deutschland, auch wenn es im Gegenzug offizielle Lizenzen für Sportwettenanbieter gibt. Diese Lizenzen gibt es aber eben nur, wenn auch die Regeln eingehalten werden. Vonseiten der Bild hat man das Werbeverbot nicht gebrochen, da Redaktion und Marketing streng getrennt werden. Man weise sehr deutlich auf die Risiken hin, die mit Glücksspiel und Sportwetten einhergehen. Entsprechend sei auch die eigene Wettplattform strikt von den redaktionellen Inhalten getrennt.
Deutscher Markt hat an Attraktivität gewonnen
Durch die strikte Umsetzung des neuen Glücksspielstaatsvertrages hat sich einiges getan. Fortan können Buchmacher ganz legal in Deutschland anbieten, sofern sie über eine Lizenz verfügen. Wer sich an die Richtlinien und Regeln hält, kann eine Lizenz erhalten. Gerade was die Werbung angeht, gibt es deutliche Vorgaben. Auch wenn für manche die Regulierungen zu streng sind, hat sich doch jetzt eine gewisse Sicherheit eingestellt. Vormals wussten Wettanbieter jahrelang nicht, wohin sich die Dinge entwickeln würden. Jetzt gibt es zumindest Rechtssicherheit, was den Markt attraktiver werden lässt. Jährlich werden Milliarden von Euro in diesem Markt umgesetzt.
Risiken bei Sportwetten
Die neuen Regeln sollen vor allem den Kunden schützen. Auch wenn die meisten einfach nur Spaß daran haben, besteht immer eine reale Gefahr der Spielsucht. Die tritt ein, wenn man selbst nicht mehr aufhören kann zu spielen und damit immer mehr Geld verliert. Neu ist, dass es jetzt klare Einsatz- und Einzahlungslimits gibt und eine zentrale Kartei geführt wird, sodass Spieler vor diesen Risiken geschützt werden können. Es ist die Pflicht der Wettanbieter, gegen Spielsucht vorzugehen.
Werbung spielt eine ganz wichtige Rolle, wenn es um Sportwetten geht. Meist klingt es in der Werbung so, als wenn jeder einfach Erfolg haben kann. In der Realität sieht es natürlich so aus, dass regelmäßige Sportwetten auch immer Verluste bedeuten. Die Frage ist nicht, ob man immer gewinnt, sondern ob unterm Strich am Ende mehr Geld raus- als reinkommt. Denn eine Garantie auf richtige Tipps gibt es nie. Wer mit Sportwetten dennoch anfangen will, sollte sich selbst immer ein persönliches Budget setzen und sich außerdem mit den Grundlagen von Sportwetten auseinandersetzen. Mit ein paar Euro Einsatz wird niemand einfach so zum Millionär.
Fazit zur Kritik an der Bild-Zeitung
Für manche könnte es Auslegungssache sein, aber für den Presserat stellt sich deutlich die Frage, ob gegen die Richtlinien verstoßen wurde. Laut Bild-Zeitung ist das nicht geschehen, da Marketing und Redaktion klar voneinander getrennt sind und man auch immer deutlich auf die Gefahren hinweist. Aber natürlich ist auch zu sehen, dass die Bildzeitung ein Interesse daran hat, auf das eigene Wettangebot hinzuweisen und selbst wenn das nur indirekt geschieht. Insofern ist die Kritik sicherlich nicht unberechtigt und die Schlichtung in diesem Fall dürfte auch für die Zukunft interessant sein, wenn ähnliche Fragen bei anderen Medienkonzernen auftreten.